Angebotsentwicklungen der Bremer Strassenbahn AG <br /> bis Anfang 2019
Die BSAG plant bis Anfang 2019 Anpassungen im ÖPNV-Angebot in Bremen vorzunehmen. Ziel dieser Anpassungen ist es, sowohl verkehrliche Verbesserungen umzusetzen als auch stellenweise Überkapazitäten im Angebot abzubauen. Bestimmte Maßnahmen dienen der Attraktivierung des Angebotes und somit einer Steigerung der Fahrgastzahlen, indem beispielsweise Linien verlängert und somit Umsteigevorgänge reduziert werden.
Obervieland: Verlängerung der Linien 26 und 27
Angebotsänderung:
In Obervieland sollen die Linien 26 und 27 über Huckelriede hinaus anstelle der heutigen Linie 53 nach Brinkum bzw. der heutigen Linie 51 in direkter Linienführung nach Arsten geführt werden.
Ziel der Maßnahme:
Ziel ist die Schaffung einer umsteigefreien Anbindung der Ortsteile Habenhausen, Arsten und Kattenesch an die Neustadt und Innenstadt. Damit werden neue Direktverbindungen und Reisezeitverkürzungen erreicht. Die weiterführenden Schulen und die neuen Wohngebiete in Habenhausen (u.a. Deichland, Gartenstadt Werdersee) erhalten eine verbesserte ÖPNV-Anbindung. Weiterhin wird ein barrierefreier Umstieg zur Linie 22 hergestellt.
Auswirkung auf die Nachfrage:
Insgesamt wird im ÖV-Netz durch diese Maßnahme eine Nachfragesteigerung erfolgen.
Auswirkung auf die Erschließung:
Die Linie 27 soll dabei über die Habenhauser Landstraße statt über den Holzdamm verkehren. Dennoch ist eine Erschließung aller Siedlungsbereiche in Habenhausen innerhalb der Haltestellen-Einzugsbereiche von 600 m gewährleistet. Dafür werden neue Haltestellen eingerichtet.
Schwachhausen: Einstellung der Linie 22 im Abschnitt Kulenkampffallee – Universität-Nord in der Schwachverkehrszeit
Angebotsänderung:
Die Linie 22 soll morgens bis 06:15 Uhr, abends ab 20:30 Uhr , am Samstag bis 09:30 Uhr und ab 18:00 Uhr sowie ganztägig am Sonntag zwischen Kulenkampffallee und Universität eingestellt werden.
Ziel der Maßnahme:
Hintergrund ist die sehr geringe Nachfrage von bzw. zur Universität abends sowie am Wochenende. Mit der Verkürzung der Linie 22 zu diesen nachfrageschwachen Zeiten können sehr schwach genutzte Verkehrsleistungen eingespart werden.
Auswirkung auf die Nachfrage:
Durchschnittlich nutzen lediglich zwischen 3 und 7 Fahrgäste die Fahrten in der Schwachverkehrszeit (je nach Tag und Richtung) am Querschnitt Kulenkampffallee. Diese Fahrgäste können an der H.-H.-Meier-Allee in die Linie 6 umsteigen.
Auswirkung auf die Erschließung:
Der Großteil der Fahrgäste hat Ziele im Bereich der Universität. Daher besteht mit einem Umstieg zur Linie 6 an der H.-H.-Meier-Allee eine vertretbare Fahrtalternative mit günstigen Umsteigezeiten.
Walle/Findorff/Horn-Lehe: Reduktion der Linie 28 auf einen ganzjährigen 20-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit
Angebotsänderung:
Die Linie 28 soll künftig ganzjährig in einem 20-Minuten-Takt verkehren. Morgendliche Zusatzfahrten zum Vorlesungsbeginn werden weiterhin angeboten. Heute verkehrt die Linie 28 in der Hauptverkehrszeit während der Vorlesungszeit im 15-Minuten-Takt, während der vorlesungsfreien Zeiten im 30-Minuten-Takt.
Ziel der Maßnahme:
Ziel ist eine ganzjährige Vereinheitlichung des Angebotes, um auch die Erschließungsaufgabe der Linie 28 in den Stadtteilen Findorff und Walle weiter zu stärken und den Fahrplan somit zukünftig besser merkbar zu gestalten.
Auswirkung auf die Nachfrage:
Die Nachfrage in Richtung Universität hat sich auf der Linie 28 in den vergangenen Jahren neu verteilt, so dass ein ganzjähriger 20-Minuten-Takt nachfragegerecht ist. Die geltenden Qualitätskriterien werden auch mit dem geplanten 20-Minuten-Takt eingehalten.
Auswirkung auf die Erschließung:
Diese Maßnahme hat keine negativen Auswirkungen auf die Erschließung.
Mitte/Walle: Verdichtung und Linienverlängerung der Linie 20
Angebotsänderung:
Das Angebot der Linie 20 soll ausgeweitet werden. Diese Linie soll zukünftig zwei neue Haltestellen im Bereich der nördlichen Überseestadt/Hafenkante bedienen. Gleichzeitig wird das Angebot zwischen Überseestadt und Hauptbahnhof in der nachmittäglichen Hauptverkehrszeit auf einen 15-Minuten-Takt verdichtet werden. Heute verkehrt die Linie 20 am Nachmittag nur alle 30 Minuten auf gesamter Länge der Strecke.
Ziel der Maßnahme:
Mit dieser Maßnahme wird der steigenden Nachfrage auf dieser Linie Rechnung getragen. Die neue Bebauung in der nördlichen Überseestadt (Hafenkante) wird hierdurch an das ÖPNV-Netz angebunden. Die Erreichbarkeit der wachsenden Überseestadt mit dem ÖPNV wird somit zeitlich und räumlich verbessert.
Auswirkung auf die Nachfrage:
Mit dieser Maßnahme verbessert sich das Angebot zwischen Innenstadt/Hauptbahnhof und Überseestadt. Die Busse fahren öfter und somit verteilen sich die Fahrgäste auf mehr Fahrzeuge. Dies steigert den Komfort, da mehr Sitzplätze zur Verfügung stehen.
Auswirkung auf die Erschließung:
Zukünftig werden auch die Bereiche rund um den Kommodore-Johnson-Boulevard sowie der Hafenkante mit der Linie 20 erschlossen.
Angebotsentwicklungen bis 2019 in Bremen-Nord
In Bremen-Nord wurden seit 2007 u. a. mit der schrittweisen Einführung der Regio-S-Bahn und dem darauf abgestimmten Busnetz sowie mit tariflichen Maßnahmen (Abschaffung der Preisstufe II) kontinuierlich Verbesserungen im ÖPNV eingeführt, die zu einem veränderten Nutzerverhalten geführt haben. Dabei ist nicht die absolute Zahl der Fahrgäste auf den Linien der BSAG gesunken, sondern die Reisewege und Reiseweiten haben sich geändert, da die Fahrgäste nunmehr auch die Regio-S-Bahn benutzen können. Auf diese Entwicklungen wird jetzt im Verkehrsangebot reagiert, um einerseits Überkapazitäten abzubauen und andererseits der geänderten Nachfrage zu entsprechen. Folgende Angebotsänderungen sind konkret vorgesehen:
Blumenthal: Taktreduzierung auf der Linie 90
Angebotsänderung:
Außerhalb der Hauptverkehrszeit wird zwischen Buschdeel und Neuenkirchen im 30- statt wie heute im 15-Minuten-Takt gefahren. Zwischen Buschdeel und Gröpelingen gibt es keine Änderungen.
Ziel der Maßnahme:
Anpassung des Fahrplantaktes an die tatsächliche Nachfrage.
Auswirkung auf die Nachfrage:
Es wird mit einem nur geringen Rückgang der Fahrgastzahlen gerechnet.
Auswirkung auf die Erschließung:
Diese Maßnahme hat keine negativen Auswirkungen auf die Erschließung, zumal der Umstieg am Bf Farge zu/von der RS1 weiterhin gewährleistet ist.
Blumenthal: Neues Liniennetz
a. Verdopplung des Fahrplantaktes der Linie 91
b. Teilw. Entfall der Linie 92
c. Führung der Linie 94 über Mühlenstraße
d. Einstellung der Linien 96 und 97
Angebotsänderung:
a. Die Linie 91 fährt zukünftig ab Buschdeel über Turnerstraße, Neuenkirchener Weg und Kreinsloger im Tagesverkehr alle 15 Minuten (eventuell auch mit der Bezeichnung Linie 91/92), in schwächer nachgefragten Zeiten, z.B. abends, alle 30 Minuten. Im Gegenzug entfällt die Linie 92 im Abschnitt Buschdeel – Rönnebecker Straße.
b. Die Linie 94 verkehrt zukünftig ab Haltestelle Landrat-Berthold-Straße über Kreinsloger, Mühlen- und Fresenbergstraße zum Bf Blumenthal. In Höhe der Gösper Straße wird eine neue Haltestelle eingerichtet.
c. Auf Grund der Maßnahmen 2a. und 2b. werden die Linien 96 und 97 eingestellt.
Ziel der Maßnahme:
- Schaffung neuer Direktverbindungen über Bf Blumenthal hinaus.
- Optimierung der ÖPNV-Erschließung im Raum Lüssum.
Auswirkung auf die Nachfrage:
- Die Nachfrage wird durch den Wegfall des Umsteigezwangs am Bf Blumenthal insgesamt leicht ansteigen.
- Durch die Streichung der Linie 97 ist im Gewerbegebiet Blumenthal mit keinem nennenswerten Rückgang der Nachfrage zu rechnen, da die dortigen Haltestellen aktuell nur von ca. 20 Fahrgästen/Tag genutzt werden.
- Da die Wohnbereiche und der Schulstandort in der Eggestedter Straße über die Haltestellen Hinnebecker, Gösper und Hakenwehrstraße sowie die Haltepunkte Kreinsloger und Mühlenstraße der Linie RS1 der Regio-S-Bahn weiterhin gut erschlossen sind, wird auch hier mit keinem nennenswerten Rückgang der Fahrgastzahlen gerechnet.
- Die Nachfrage im Bereich der Lüssumer Straße wird sich aus folgenden Gründen kaum verändern:
- Die Wohnbebauung befindet sich überwiegend nur auf der westlichen Seite der Straße und liegt daher im Einzugsbereich der Haltestellen in der Mühlenstraße. Hier ist lediglich eine Umorientierung notwendig.
- In Zeiten des Berufs- und Schülerverkehrs verkehrt die Linie 95 wie gewohnt weiterhin über die Lüssumer Straße.
Auswirkung auf die Erschließung:
Durch die Änderungen im Liniennetz müssen sich die Fahrgäste umgewöhnen. Fußwege zur Haltestelle werden, je nach Wohnort, kürzer oder länger. Alle Bereiche sind weiterhin gut erschlossen und liegen im Einzugsbereich von 600 Metern um die nächstgelegene Haltestelle. Hierzu tragen auch die Haltepunkte Turnerstraße, Kreinsloger und Mühlenstraße der Regio-S-Bahn bei.
Vegesack: Zusammenfassung der Linie 98 und 99
Angebotsänderung:
Die Führung der Linien 98 und 99 werden vereinheitlicht und gleichzeitig begradigt sowie unter Beibehaltung der Fahrthäufigkeit unter der Bezeichnung Linie 98 zusammengefasst. Die Haltestelle Bf Aumund wird durch diese Linie nicht mehr angefahren.
Ziel der Maßnahme:
Ziel ist eine einheitliche und schnelle Verbindung zwischen Hammersbeck und Vegesack ohne Störungen durch geschlossene Bahnschranken. Gleichzeitig wird der Busumlauf optimiert.
Auswirkung auf die Nachfrage:
Durch das Auslassen der Haltestelle Bf Aumund ist mit einem geringen Rückgang der Nachfrage zu rechnen. Andererseits wird die Verbindung Hammersbeck – Vegesack beschleunigt und die Haltestellen Aumunder Kirche und Ascherfeld werden zukünftig doppelt so häufig angefahren; es wird von zusätzlichen Fahrgästen ausgegangen.
Auswirkung auf die Erschließung:
An der Erschließung des Ortsteils Hammersbeck ändert sich nichts. Fahrgäste in Richtung Blumenthal steigen zukünftig an der Haltestelle Gerhard-Rohlfs-Straße um.
Vegesack/Burglesum: Einstellung der Linie 87
Angebotsänderung:
Die Linie 87 wird auf Grund sehr geringer Fahrgastzahlen und der Parallelbedienung durch andere Buslinien eingestellt.
Ziel der Maßnahme:
Erhöhung der Wirtschaftlichkeit im Liniennetz Bremen-Nord.
Auswirkung auf die Nachfrage:
Da alle Bereiche weiterhin mit ÖPNV-Linien erschlossen sind und auf Grund der Tatsache, dass auf dieser Linie die Nachfrage mit ca. 90 Fahrgästen/Tag sehr gering ist, werden die Fahrgastzahlen durch die Einstellung nur marginal zurückgehen.
Auswirkung auf die Erschließung:
Die Erschließung wird weitgehend durch andere BSAG-Buslinien gewährleistet sein. Das Gebiet rund um den Blumenkamp ist seit der Einführung der Regio-S-Bahn mit dem Bahnhof St.-Magnus barrierefrei erschlossen. In Beckedorf (Teil der Gemeinde Schwanewede) ist eine Erschließung durch sechs Fahrten pro Tag durch die Linie 677 gewährleistet.
Burglesum: Neues Liniennetz
a. Bessere Erschließung des Lesum Parks
b. Linientausch im Bereich Marßel
Angebotsänderung:
a. Es ist geplant, den Lesum Park zukünftig auch mit jeder zweiten Fahrt der Linie 90 zu bedienen. Die genaue Ausgestaltung wird zusammen mit dem Beirat Burglesum in 2017 festgelegt.
b. Zukünftig wird die Linie 94 an allen Tagen und zu allen Zeiten eine durchgehende Verbindung Vegesack – Marßel herstellen. Im Gegenzug verkehrt die Linie 95 nicht mehr nach Marßel (s. Punkt 6).
Ziel der Maßnahme:
a. Verbesserung des Fahrplanangebotes im Bereich Lesum Park (neu: auch am Wochenende).
b. Wiederherstellung der Direktverbindung Vegesack – Marßel (ehemals Linie 74).
Auswirkung auf die Nachfrage:
Beide Maßnahmen dienen dazu, die Fahrgastnachfrage nachhaltig zu erhöhen.
Auswirkung auf die Erschließung:
Die Erschließung der genannten Bereiche wird sich durch die Maßnahmen nicht verändern, allerdings steigt die Erschließungsqualität durch häufigere Fahrtenanzahl und eine Bedienung an allen Wochentagen.
Burglesum/Gröpelingen: Angebotsreduzierung auf dem Ast Burg - Gröpelingen
Angebotsänderung:
Durch die Abwanderung ehemaliger Busfahrgäste zur RS1 und RS2 im Abschnitt Bf Burg – Hauptbahnhof kann auf dem Abschnitt Bf Burg – Gröpelingen die Fahrplanleistung reduziert werden:
a. Die Linie 94 verkehrt nicht mehr nach Gröpelingen, sondern fährt zukünftig ab Bf Burg nach Marßel (s. Punkt 5).
b. Die Linie 95 verstärkt im Berufsverkehr die Linien 90 und 93 zwischen Bf Burg und Gröpelingen und endet in den übrigen Zeiten – nachfrageabhängig – an unterschiedlichen Endpunkten.
c. Die Linie 92 endet zukünftig am Bf Burg; die Hafenrandstraße wird nur noch von der Linie 91 im 30-Minuten-Takt befahren.
Ziel der Maßnahme:
Anpassung des Angebotes an die veränderte Nachfrage.
Auswirkung auf die Nachfrage:
Die Nachfrage im Bereich des Heerstraßenzuges wird sich durch die Tatsache, dass in der Hauptverkehrszeit weiterhin drei Linien im 5-Minuten-Takt zwischen Burg und Gröpelingen verkehren, wenig bis gar nicht ändern; der in der übrigen Zeit angebotene 7,5-Minuten-Takt ist weiterhin als attraktiv zu bezeichnen. Die Angebotsreduzierung auf der Hafenrandstraße kann jedoch zu einem Fahrgastrückgang führen, der im Vorwege schwer zu bemessen ist.
Auswirkung auf die Erschließung:
Die Maßnahmen haben keinen Einfluss auf die Erschließung; alle Haltestellen werden weiterhin bedient.